Foto: Markus Lackinger

Foto: Markus Lackinger

Mit sechs Jahren fand das Violoncello den Musiker Clemens Sainitzer. Seine zuerst klassische Ausbildung begann er bei Martha Müller-Dennhof in Wien. Mit 15 Jahren entdeckte er den Jazz und die improvisierte Musik und widmete sich unter Anleitung und der Hilfe des Jazzgeigers Mic Oechsner ganz diesen Musikformen.

Seine Ausbildung führte ihn in den kommenden Jahren von Wien nach Berlin und New York City.
2015 erhielt Sainitzer das „Startstipendium“ des BKA, das diese extensive Ausbildung überhaupt erst ermöglichte.

Clemens Sainitzer ist in musikalisch vielseitigen Projekten zu hören:
Auf dem Album des Schlagzeugers und Hangspielers Manu Delago „Circadian“ ist sein Cello zu hören, genauso wie in Christoph Pepe Auers’ Band „White Noise“.
In Pepe Auers Band wirkt er seit 2017 regelmäßig mit - gemeinsame Konzertreisen brachten ihn unter anderem zum „Cultural Summit“ 2018 in die Vereinigten Arabischen Emirate. Auf dem gleichnamigen Album „White Noise“ (2019) ist er ebenfalls zu hören.

In der Saison 2017/18 war er Teil der „Porgy&Bess“ Stageband „Pannonica Project“ unter der Leitung der Bassistin und Komponistin Gina Schwarz. Diese Band ermöglichte ihm unter anderem das Arbeiten mit Sylvie Courvoisier, Ingrid Jensen und Karin Hammar. Das Doppel-Album „Pannonica“, das im ORF Funkhaus aufgenommen wurde erschien 2020. Mit „All Alone 2020“ erschien im Frühjahr 2021 noch eine EP mit Live-Einspielungen aus einer Ö1-Radiosession.

Die Band „Little Rosies‘ Kindergarten“, in der er ebenfalls mitwirkt, eröffnete 2018 die „shortcuts“ beim „Jazzfestival Saalfelden“ - unter anderem mit einer Komposition von Sainitzer. Im Dezember 2020 wurde das zweite Album der Band „jeder gegen jeden“ im Wiener Jazzclub „Porgy und Bess“ präsentiert. Genau dort gestaltete das Kollektiv in der Saison 2021/22 zehn „Stageband“ Konzerte unter dem Titel „Explorations“. Aus dieser Phase wird ebenfalls ein Live-Album erscheinen (Frühjahr 2023), die interdisziplinäre Arbeitsweise des „Kindergartens“ wird weiter gehen.

Mit den Performance-Künstlerinnen Silvia Salzmann und Leonie Humitsch arbeitet er ebenfalls regelmäßig zusammen. Das 2018 uraufgeführte Stück „Hölle, Hölle, Hölle“ (Regie/Musik: Benjamin Blaikner) gastierte am Salzburger Schauspielhaus, im Kosmos Theater Bregenz und am Off-Theater in Wien.

Im Sommer 2019 setzte er - mit dem Musiker Markus Rainer und den beiden Performance-Künstlerinnen Humitsch und Salzmann - das Stück „Bis kein Gras mehr darüber wächst“ im Gewächshaus Radenthein (Kärnten) um.
Im Winter 2021 entstand ein Konzert-Film zum Performance-Projekt „Herz 2.0“ das gemeinsam mit Paul Dangl, Florian Sighartner (beide Violine) und Carles Munoz Camarero in der Tabakfabrik Linz aufgezeichnet wurde (Regie Leonie Humitsch/Thomas Radlwimmer). Die Musik dazu entstand über den Zeitraum Corona-Pandemie hinweg.

Seit 2019 besteht auch eine Zusammenarbeit mit der Wiener Liedermacherin und Regisseurin Anna Mabo. Im November 2020 nahm sie - gemeinsam mit Ernst Molden, Karl Molden und Thomas Pronai und Sainitzer - ihr zweites Album auf, das im Mai 2021 im Radiokulturhaus präsentiert wurde. Neben der kompletten Band treten Mabo und Sainitzer hauptsächlich im Duo auf, Konzerte führten sie unter anderem auch in das Wiener Konzerthaus, wo sie beim „Gmischten Satz“ auftreten konnten. Für Herbst 2022 ist eine Theaterproduktion im Rabenhof geplant, bei der Sainitzer die Musik gestalten wird, sowie ein neues Album im Frühjahr 2023.

2021 feierte das „Jelena Poprzan Quartett“ beim Festival „Glatt und verkehrt“ seine Premiere. Im Herbst 2022 erscheint das Debut-Album des Quartetts.

Der amerikanische Schlagzeuger Mark Holub holte Sainitzer 2020 in seine neue Formation „Anthropods“ - neben Susanna Gartmayer, Irene Kepl und Jakob Gnigler - ein Album und Konzerte in Österreich und Deutschland folgten.

Aber auch eigene Projekte betreibt der Wiener Cellist: Mit „Sain Mus“ - einem Cello/ Gitarre-Duo - ist er seit 2012 aktiv und legte bis jetzt drei Tonträger vor. Nach einer Vielzahl an Konzerten im In- und Ausland, wurde „Sain Mus“ in das NASOM-Programm 2020 des Österreichischen Außenministeriums aufgenommen, Konzertreisen in die Türkei und den Balkan folgten.

Bei den „Europäischen Literaturtagen“ 2018 in Spitz an der Donau arbeiteten sie mit der Schriftstellerin Vea Kaiser zusammen. Sie umrahmten im März 2019 auch die Buchpräsentation ihres dritten Romans „Rückwärtswalzer“ im Wiener Rabenhoftheater. Auch mit dem 2021 verstorbenen Schauspieler und Sprecher Erich Schleyer arbeitete das Duo seit 2015 zusammen - eine Vielzahl an Programmen führten sie u.a. in die „Kammerspiele“ in Linz und das Wiener „Theater in der Josefstadt“.

Seit 2018 tritt Sainitzer auch Solo auf - das wohl individuellste Programm des Musikers. Solo Auftritte führten ihn bereits in den Wiener Musikverein, das Porgy&Bess und zum Jazzfestival Saalfelden. Internationale Festivals hatten ebenfalls Interesse an seinem Celloprogramm und so wurde er u.a. zum „Spring Green Music Festival“ in Japan (2019), nach Marciac zum „Jazz in Marciac“ Festival (2018) und und dem „Jazzy Colors“ Festival nach Paris (2019) eingeladen.

Neben seinen musikalischen Projekten ist Sainitzer auch als Musiker bei Musikvermittlungsprojekten in Volksschulen und als Cello-Lehrer tätig und schloss im Herbst 2019 sein Masterstudium der Musikwissenschaft (Universität Wien) zum Thema „Das Violoncello abseits des klassischen Konzertsaals“ ab.